Lößnitzer Bronze-Glockenspiel

Das Lößnitzer Bronze-Glockenspiel

Ein einmaliges technisches Denkmal

Zur 700-Jahrfeier der Stadt Lößnitz im Jahr 1938 hatte die Lößnitzerin Frau Clara Pfauter (geb.Colditz) ihrer Heimatstadt mit dem  Bronze-Glockenspiel ein besonderes  Geschenk gemacht. Zur Weihe, am 28.05.1939, erklang erstmals in der Turmlaterne der Sankt Johanniskirche in Lößnitz ein einzigartiges Glockenspielkonzert. 

Im Frühjahr 2003 haben wir uns zusammengefunden und den Verein Lößnitzer Bronze-Glockenspiel  e.V.  gegründet. Unser Ziel ist es das Glockenspiel für die Nachwelt zu erhalten und das einmalige technische Denkmal der Öffentlichkeit näher zu bringen, sowie den laufenden Betrieb zu ermöglichen.

Geschichte des Glockenspiels

Technik des Glockenspiels

Aktuelle Spielzeiten und Liedfolgen

Historische Aufarbeitung

Kein gewöhnliches Glockenspiel

Carillon

(französisch für  „Turmglockenspiel“)

Verschiedene Aspekte müssen erfüllt sein, damit sich ein Glockenspiel nach der Deutschen Glockenspielvereinigung Carillon nennen darf:

  • Unterbringung in einem Kirch- oder Glockenturm
  • mindestens 23 Bronze-Glocken (mit zwei Oktaven in chromatischer Tonfolge)
  • Vorhandensein einer Handspiel-Einrichtung

Diese Voraussetzungen erfüllt unser Glockenspiel, welches sich dadurch noch deutlicher von gewöhnlichen Kirchengeläuten abhebt.

Glocken

Gesamtgewicht

Die leichteste Glocke

Die schwerste Glocke

Das Lößnitzer Bronzeglockenspiel und seine Stifterin

Vorstellung mehrerer (Schau-)Tafeln

Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus

und speziell mit der Geschichte des Carillons

Eine gesteigerte Wahrnehmung erfuhr das Glockenspiel im Jahr 2019 durch eine deutschlandweit geführte Diskussion über Glocken, welche in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden sind. Auf vier der 23 Bronzeglocken sind nationalsozialistische Symbole und Inschriften aus dem Entstehungsjahr 1938 vorhanden.

Am 02. Oktober 2019 hatte zur ganzen Thematik der Lößnitzer Stadtrat einen Grundsatz-Beschluss gefasst, der folgenden Inhalt hat:

  1. Das Lößnitzer Bronze-Glockenspiel ist als Kulturdenkmal in seiner Ursprünglichkeit und Originalität zu erhalten.
  2. Die musikalische Pflege dieses Carillons erfolgt in seiner bisherigen Art und Weise.
  3. Die Stadt Lößnitz distanziert sich ausdrücklich von den Zielen und der Ideologie des Nationalsozialismus. Das Lößnitzer Bronze-Glockenspiel steht insbesondere für Frieden, für Freiheit und für den Widerstand der Lößnitzer Bürger gegen die Kriegstreiberei der NS-Zeit.
  4. Das Lößnitzer Bronze-Glockenspiel soll zukünftig auch als Mahnmal dienen und die Möglichkeit bieten, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und speziell mit der Geschichte des Carillons auseinanderzusetzen. Hierzu wird die Verwaltung beauftragt, unter geschichtswissenschaftlicher Begleitung ein Konzept für eine anschließende Präsentation der Informationen auf mehreren (Schau-)Tafeln, die im öffentlichen Raum aufgestellt werden sollen, auszuarbeiten.
Glockeninschriften und historische Einordnung
Zum technischen Aufbau
Glocken für den Krieg
Mahnung
Nach Kriegsende und in der Zeit der DDR
Nach der deutschen Wiedervereinigung

Auf Empfehlung des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. in Dresden übernahm der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Klaus Fitschen vom Institut für Kirchengeschichte der Theologische Fakultät der Universität Leipzig die geschichtswissenschaftliche Begleitung.
Auf Grundlage dieser Zusammenarbeit sind zwei der sieben (Schau-) Tafeln (Tafel 2 – Glockeninschriften und historische Einordnung u. Tafel 5 – Mahnung) entstanden.

Zum frohen Glockenklingen

lass meinen Wunsch dir bringen,

dass Freude dir bedeute

das fröhliche Geläute.

Bronzeglockenspiel
Bronzeglockenspiel
Bronzeglockenspiel

Einige Impressionen fotografiert von Dirk Rückschloss